Amazing Coasters
Part 1 - Steel Roller Coaster

Inverted Coaster


 
Im Jahre 1975 stand auf dem Münchner Oktoberfest die allererste Schwebe-Achterbahn, auch Suspended Coaster genannt, der "Alpenflug", das vermutlich von dem Münchner Schausteller Zierer betrieben wurde. Die Achterbahn wurde von Messerschmitt Bölkow GmbH gebaut, und war deshalb spektakulär, da MBB bisher nur dem Luftfahrzeugbau und mit der Entwicklung von Magnetschienenbahnen gewidmet hatte. Beim "Alpenflug" hing ein Zug mit 6 aneinandergekoppelten Gondeln für je 4 Personen unter der Schiene. 
In den Kurven schwingten die Gondeln in einem Winkel von über 80 Grad nach außen. Allerdings wurden nach mehrfacher Überprüfung der Anlage vom TÜV München erhebliche Baumängel festgestellt, da laut Jahresbericht des TÜV´s "eine Reihe wichtiger Bauteile infolge Überschreitung wesentlicher Eigengewichte nicht dauerhaft bemessen waren". Somit wurde die Anlage nach insgesamt 16 Betriebstage auf der Wies´n von MBB zurückgezogen und verschrottet. Der berühmte Achterbahnbauer Anton Schwarzkopf sagte damals treffend: "Das wäre genauso, wenn wir Flugzeuge und Hubschrauber bauen würden".

Der nächste Suspended Coaster kam von der amerikanischen Firma Arrow und wurde 1981 in Kings Island, Ohio, USA unter den Namen "The Bat" (Die Fledermaus) eingeweiht. Auch hier traten wieder technische Schwierigkeiten auf, so das die Bahn nach 3 Jahren wieder demontiert wurde. Beim nächsten Suspended Coaster klappte endlich alles, der "XLR-8" steht seit 1984 in Six Flags Astro World, Texas, USA und läuft heute noch. Auch Anton Schwarzkopf plante 1984 für Busch Gardens den Bau eines Suspended Coaster, die "Flugbahn", das nur den Modellstatus errang und nicht mehr realisiert wurde. Deshalb bekam Busch Gardens Old Country, Virginia, USA noch im selben Jahr den "Big Bad Wolf" von Arrow. 1992 zeichnete sich eine Trendwende in Sachen Suspended Coasters ab.
 
Die Schweizer Firma Bolliger & Mabillard (B&M) brachte dann den ersten Inverted Coaster "Batman - The Ride" raus, das in Six Flags Great America, Illinois, USA seinen Standort hat. Der Unterschied zwischen dem Suspended und Inverted Coaster ist folgendes: Beim Suspended Coaster können die Gondeln unter der Schiene je nach Fliehkraft frei schwingen, dagegen sind beim Inverted Coaster die Passagierträger fest mit dem Fahrwerk verbunden, dadurch ist es erst möglich, einen Looping oder ähnliches zu durchfahren. Somit besitzt der Inverted Coaster "Batman - The Ride" einige Überkopfelemente. Den Rekord der meisten Überschläge hält zur Zeit der "Montu", einer der wildesten Inverted Coaster, in Busch Gardens, Tampa Bay, USA, ebenfalls von B&M gebaut. Die niederländische Firma Vekoma brachte dann 1994 auch einen Inverted Coaster mit dem etwas fälschlichen Namen "Suspended Looping Coaster" raus. Im Juli 1995 brachte der deutsche Achterbahnkönig Oscar Bruch den ersten portablen Inverted Coaster "Euro-Star", gebaut bei Intamin AG, erstmals auf den Düsseldorfer Rheinkirmes und nach Crange auf der Wies´n, wo genau vor 20 Jahren mit dem "Alpenflug" die Ära des Suspended Coasters begann bzw. eingeläutet wurde. 
 

Ultra Tracked Coaster

Das etwas andere Fahrvergnügen ist der "Ultra Twister" der japanischen Firma Togo. Zusätzlich zu der normalen Achterbahn wurde die Schiene so konstruiert, das die Fahrt auch "seitswärts" ein Vergnügen wird und die Fahrgäste eine pirouettenähnliche Fahrt erleben können. Besonderes in der japanischen Heimat erfreut sich die Bahn großer Beliebtheit.

 
Ein Versuch startete auch die Firma Arrow Dynamic Inc. Der "Pipeline" Coaster wurde sogar auf dem Fabrikgelände aufgebaut, allerdings blieb nur der funktionstüchtige Modellstatus. Die Schiene wurde zu einem Halbkreis geformt und mit dem gelenkigen Fahrwerk der Züge und der tiefliegende Coaches sollte das schwindelregende Erlebnis stattfinden. Trotz zahlreicher Interessenten, die sich aus mehrere Gründen zurückhielten, wurde die Bahn nirgendwo aufgestellt. Schade eigentlich, die Probefahrten wurden vom Testpublikum als gut befunden.

 
So gefährlich wie der Name "Viper" ist der Mega-Coaster von Togo nicht. Es ist eine Mischung aus einer normalen Achterbahn mit dem Ultra Twister (siehe oben). Ein Element bestimmt die Optik, der "Heartline Roll". Nach einer Kurve rollt der Zug scheinbar eine Geraden entlang, wo der Zug dann plötzlich wieder zur Seite kippt.

all photos by André Blunck & Heiko R. Schimanzik c/o 1997/98

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