Spaß für alle im Simulator
(photo by Thomson-CSF)
"Motion Platform" von Thomson
(photo by Thomson-CSF)
Venturer-Kapsel in einem Freizeitpark
(photo by Thomson-CSF)
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Angesichts der hohe Investionen
für rasante Vergnügungsanlagen überlegen viele Schausteller
und Freizeitparks wie es in Zukunft weitergehen soll. Will man mit der
bezahlbaren technischen Investition den optimalen Lustgewinn erreichen,
so bleibt nur die Illusion durch Simulatoren. Der Vorteil der Simulatoren
liegen im geringen Platzverbrauch sowie an den niedrigen Konstruktions-
und Transportkosten. Und sollte der Film langweilig werden, so braucht
der Betreiber nur den Film zu wechseln und der Besucher unternimmt dann
eine völlig andere Fahrt. Mittlerweile sind die Simulatoren, die neuen
multimedialen Unterhaltungsattraktionen in Amusement oder Theme Parks,
in Shopping Malls, Hotels, Kasinos und Museen ein Muß. In Deutschland
sind solche Attraktionen noch rar - hierzulande wird vorwiegend noch an
Spielhallenautomaten mit Autorennen und "Shoot-em-Up" Programmen gedaddelt.
Großer Beliebtheit erfreut sich beispielsweise Fahrsimulationsspiele
wie Ridge Racer von Namco, einem japanischen Konzern für elektronische
Spiele. Das flotte Rennsimulationsspiel beeindruckt durch schnelle 3D-Grafik
einer fast schon realistisch aussehenden Rennstrecke. Heutzutage kann jeder
nach Lust und Laune, passiv oder aktiv den unterschiedlichsten Nervenkitzlern
wählen. Egal, was man wählt, der Computer ist immer dabei.
Eines der beliebtesten Amüsements
der neuen Branche ist der sogenannte Ride-Film, auch "Action Ride" genannt.
Das sind großformatige Filme, gekoppelt mit computergesteuerten,
beweglichen Sitzreihen, den "Motion Platforms". Früher sausten die
Zuschauer durch Realfilme, heute kreieren renommierte Produktionshäuser
beeindruckende Ride-Filme, meist mit Computergrafik und Animationen. Action
Rides, in den USA längst Unterhaltungsklassiker, kommen jetzt auch
nach Deutschland. Lang hat es gedauert - bereits 1974 entwickelte der amerikanische
Filmtrickzauberer Douglas Trumbull den ersten Ride für Simulationskapseln.
Trumbull, Schöpfer der Special Effects in Kinohits wie 2001 Odysee
im Weltraum oder Bladerunner, arbeitete gleichzeitig an einer neuen Filmtechnik,
dem Showscan-System. Die Verwendung von 70mm-Filmmaterial bei 60 Bildern
pro Sekunde verschafft schärfere,klarere Eindrücke mit mehr Tiefe.
Tour the Universe war 1986 der erste kommerzielle Ride-Film, als die Showscan
Corporation die Bewegungen in ihren Filmen mit der Technologie mobiler
Sitzreihen synchronisierte. Mit maximal 30 cm Hub werden die Sitze in den
drei bis fünf Minuten eines Ride-Films computergesteuert bewegt, doch
gekoppelt an die visuellen Effekten entstehen intensive Eindrücke
von Beschleunigung, in die Luft katapultiert zu werden oder abzustürzen.
Trumbull, der glaubt, daß die Ride-Filme ein neues Filmgenre etablieren,
hat ein Ziel: "Einen Film nicht nur anschauen, sondern darin sein". Alle
Action-Ride Filme bis 1991, mit Titel wie Back to the Future oder Star
Tours, waren herkömmlich gedrehte Filme, rasante Abenteuer mit Live
Action und Special Effects - immer aus der eigenen Perspektive eines Betrachters
heraus gefilmt. Wilde Fahrten auf einer Achterbahn, Kunstflüge in
einem Düsenjet, Stockcar-Rennen - alles, was die Sinne heftig kitzelt,
wurde für einen Action Ride gefilmt. In den letzten Jahren bekamen
die altbewährten Ride-Filme eine neue Unterstützung durch die
Computergrafik. Ein Journalist schrieb über die neue Bilderwelten:
"Sie reizen die Vorstellungskraft mit visueller Pyrotechnik und zeigen
Action-Szenen, die jeder Beschreibung als auch der Gravitation trotzen". |