MASCHINENBAU GMBH

"Traumboot" (Dreamboat)
Ponypark Slagharen,Netherlands


"1001 Nacht" (1001 Nights)
Lutz Vorlop, Hannover, Germany

typische Plakette der Bremer Firma Weber

"Fantastische Reise" (Sesselliftbahn)
Finnendahl, Bremen, Germany


 







 

Die Firma Alfred W. Weber, das einst 1956 gegründet wurde, begann im Jahre 1982 in den Karussellbau tätig zu werden. Trotz der kurzen Zeit, in der die Firma Weber in der Branche aktiv war, schaffte sie es, wesentliche Akzente mit ihren Anlagen zu setzen,noch heute kennt jeder das "Traumboot" und die "1001 Nacht". Auch die unvergleichliche Großanlage "Fantastische Reise" mit Sesselliftcharakter wurde lange Zeit nicht in ihrer Größenordnung und Einzigartigkeit übertroffen, dagegen geriet der "Big Splash", eine Wasser-Sprungschanze schnell in Vergessenheit. 

Mit dem Bau von Arbeitsbühnen und Kräne verfügte die Firma Alfred W. Weber damals über ein zweites Standbein. Ein maßgeblichen Anteil zum Erfolg in der Branche der Vergnügungsanlagenhersteller trugen die jenen Mitarbeiter bei, die Anfang der 80er Jahre die Firma Huss verließen und bei Weber anfingen. Wie auch immer die Zusammenhänge waren, es wurden die aktuellen Huss-Konstruktionen von der Idee her bei Weber weiterverwendet. Damit entbrannte in Bremen ein heißer Konkurrenz- und auch Preiskampf um die jeweiligen attraktiven Neuheiten der beiden Firmen. Trotz der starken Konkurrenz von anderen Firmen wurden die beiden Fahrgeschäftstypen von Weber zu einem Erfolg, denn noch heute laufen mehr als ein Dutzend von jedem Typ auf der ganzen Welt. 

Den Anfang der Weber-Produktion in der Karussell-Branche machte das Traumboot. Die erste transportable Loopingschaukel auf deutschem Boden bekam der Münchner Siegfried Kaiser und hatte damit 1982 in Dachau Premiere. Die absolute Krönung war zum Jahresabschluß der Münchner Oktoberfest. Noch heute reist das Geschäft durch Deutschland.

Die erste Anlage der "1001 Nacht" ging 1983 an den Mannheimer Schausteller Theo Lehmann, der sein Gefährt "Fliegender Teppich" nannte. Somit war praktisch eine Verwechslung mit dem gleichnamigen Teppich von Zierer vorprogrammiert, das schon im Vorjahr auf dem Markt kam. 

Im Herbst 1983 baute Alfred W. Weber die Gondelbahn "Fantastische Reise" für den Bremer Schausteller Finnendahl, das ein wenig an die Schwarzkopf Geisterbahn "Geister bitten zur Kasse" von C.H. und L. Schäfer erinnerte. Der besondere Effekt lag an der Schienenführung oberhalb der "Hänge"-Gondeln.  In den späteren Jahren präsentierte sich die "Fantastische Reise" mit einer schöne Felsenfassade a la "Mount Rushmore" - gestaltet von Stritzel - in Bestform, bis es wegen einer Neuanschaffung in den Moskauer Gorki-Park ging. Kurz nach der Auslieferung der "Fantastische Reise" ging die Firma Alfred W. Weber wegen finanziellen Schwierigkeiten leider in Konkurs, obwohl der Betrieb durchweg erfolgreich arbeitete. Es wurde dann im Dezember 1983 eine Auffanggesellschaft gegründet. Nun firmierte es unter den Namen "Weber Maschinenbau GmbH".

Statt zuvor 120 Mitarbeiter hatte das neue Unternehmen dann nur noch 35 Beschäftigte. Der Großgesellschafter und Hauptabnehmer für die Produkte war von diesem Zeitpunkt an eine Schweizer Gesellschaft namens "Weber Karussell AG" gewesen. Es konnten dann die bereits halbfertigen Fahrgeschäfte fertiggestellt und an die wartenden Kunden ausgeliefert werden. 

Auch die Firma FAB mit Helmut Schreiber stieg in das Geschäft der Teppiche und Piratenschiffe ein und ist noch gegenwärtig einer der ersten Adressen, wenn es um die beiden Weber-Geschäfte geht, wobei die heutige Instandsetzung der Gebrauchsanlagen meist von der Firma Nauta Bussink in Heeg übernommen wird. Neben der Produktion der bewährten Produkte wie "1001 Nacht" und "Traumboot" wagte sich Weber an einem neuen Projekt, einer modernen Wassersprungbahn, den "Big Splash". Der Höhepunkt der Fahrt war der freie Flug - nach dem Sprung von der Schanze - von 5m bis 7m bis man sanft im Wasserbecken landete. Die 12 Meter hohe Anlage wurde ausgestattet mit 15 Booten, die eine theoretische Kapazität von 800 Personen ermöglichte. 

Knappe Zeit später, nach der Auslieferung von "Big Splash", kreiste wieder der Pleitegeier über die Bremer Herstellerfirma. Denn nach einiger Zeit war der Hauptgesellschafter der Schweizer Gesellschaft als Abnehmer ausgefallen, und entzog somit dem Unternehmen Weber in Bremen dadurch die wirtschaftliche Basis und dies führte schließlich zu dem zweiten und letzten Konkurs am 4. Januar 1985. Zu diesem Zeitpunkt lief das vorherige Konkursverfahren von Alfred W. Weber noch. Auch die Maschinenfabrik Heinrich Wilhelm Huss & Co. scheiterte aufgrund ähnlicher Schwierigkeiten und schlitterte schon einige Monate vor Weber in den Konkurs. Der Versuch von Weber, erneuert eine Auffanggesellschaft zu gründen, mißlangte. Nach der zweiten und letzten Konkurs von Weber bekam Huss die Rechte für den Bau der beiden Weber-Geschäfte. Die Gelegenheit wurde leider nur einmal wahrgenommen, als 1987 für das Tivoliland in Aalborg, Dänemark eine halbfertige "1001 Nacht" mit einigen Restteilen von Weber zusammengebaut wurde. Das Geschäft war insofern der letzte Original-Teppich aus der Ära der "1001 Nacht". Das Resultat von den Firmen Alfred W. Weber und Weber Maschinenbau GmbH waren etwa 15 fliegende Teppiche und ungefähr soviele Segelschiffe. Ledig die "Fantastische Reise" und "Big Splash" blieben Unikate.

Back to Top or Home